Erster Teil:Elektrische Autonomie bei Segeltörns

alles an Bord eines Segelbootes funktioniert mit Strom. Katamarane sind da keine Ausnahme. Bevor wir uns der elektrischen Autonomie widmen, ist eine realistische Verbrauchseinschätzung unerlässlich...

Ein kurzer Abstecher in den Physikunterricht: Ob Kabinenlicht oder Radar, der Stromverbrauch eines Geräts wird in Amperestunden (Ah) gemessen. Es ist das Produkt aus dem Verbrauch (ausgedrückt in Ampere) und der Nutzungsdauer (h).

Um die über 24 Stunden benötigte Strommenge realistisch zu berechnen, ist es daher notwendig, alle Geräte an Bord zu identifizieren und deren Verbrauch zu kennen. Anschließend kann man eine Tabelle ausfüllen. Wir empfehlen Ihnen, je nach Art der Navigation, zwei zu erstellen: Anlegen & Segeln.

Dann bleibt nur noch, den tatsächlichen Verbrauch jedes Geräts zu kennen.

Sie finden diesen auf dem Sockel einer Glühbirne, auf dem Etikett des Herstellers oder in der Gebrauchsanweisung. Da es jedoch nicht immer einfach ist, darauf zuzugreifen und der angegebenen Verbrauch manchmal zu optimistisch kalkuliert ist, nehmen Sie sich am besten die Zeit, um jeden Verbrauch zu messen.

Im Allgemeinen sind Schalttafeln mit einem Strommesser ausgestattet. Schalten Sie alle Instrumente aus und stellen Sie sicher, dass der Strommesser auf Null steht. Schalten Sie nun das UKW in Standby ein. Sie lernen so mit großer Zuverlässigkeit den Bedarf jedes Verbrauchers kennen. Es ist eine etwas mühsame Arbeit, aber es lohnt sich wirklich.

Dann stellen Sie die kritische Frage nach der Nutzungsdauer. Sind Sie sicher, dass bei der kurzen 150-Meilen-Überfahrt der Autopilot nur die Hälfte der Zeit eingesetzt wird und genügend Personen zum Steuern da sind? Haben Sie daran gedacht, den Verbrauch des Laptops zu messen, wenn die Kinder eine DVD ansehen? Der Kühlschrank wird sicherlich mehr verbrauchen, wenn die Breitengrade absteigen, wenn es wärmer wird und wenn sich sein Inhalt leert. Wie oft wird pro Tag geduscht? Und wer hat vergessen, das Leselicht seiner Kabine auszuschalten, bevor er seine Schicht antritt?!

Achten Sie besonders auf große Stromverbraucher wie den Autopiloten.

Zeichnen Sie den Verbrauch bei leichtem Gegenwind auf und machen Sie sich den Spaß, erneut an einem Tag zu messen, an dem Sie bei rauer See vor dem Wind segeln. Der Verbrauch kann sich verdreifachen...

Weniger als 200 Ah pro 24 Stunden auf einem modernen, gut ausgestatteten Familienboot zu verbrauchen, ist erfahrungsgemäß nicht sehr realistisch.

300 Ah sind nicht überraschend. Darüber hinaus sollten Sie sich Fragen zu Ihrer Lebensweise und Ihrer Fähigkeit stellen, weniger zu konsumieren. Ein Thema, das von immer größerer Bedeutung wird und Teil der interessanten Lektionen des Segeln ist, insbesondere für Kinder...